Zukunfterfinder

Dies ist ein digitaler Garten. Hier wachsen Ideen für die Zukunft.

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  • Amazon-Roboter abballern

    Manche Meldungen regen meine Science-Fiction-Phantasie an:

    https://www.heise.de/news/Amazon-trainiert-angeblich-humanoide-Roboter-fuer-die-Paketzustellung-10435144.html

    Als Amazon die ersten Roboter zum Ausliefern von Paketen einsetzt, entwickeln die Leute einen Hass auf diese Dinger, die normalen Leuten den Job wegnehmen. Also fangen sie damit an, die Roboter zum Stolpern zu bringen oder abzuschießen. In den USA, wo Schusswaffen zum Alltag gehören, wird das Abballern von Amazon-Robotern zur neuen Sportart. Die Leute denken halt: Der Typ da macht jetzt meinen Job. Der gehört abgeknallt. Und da es ja kein Mensch ist, gibt es dagegen auch keinerlei ethisches Bedenken.

    Als Schutzmaßnahme lässt Amazon die Roboter dann immer von einer Drohne begleiten, die alles aufzeichnet, was passiert. Im aufgezeichneten Film kann man dann sehen, woher der Schuss kam, vielleicht wer geschossen hat usw. Egal, die Leute verstecken sich halt oder spannen einfach einen Nylondraht, über den der Roboter dann die Treppe hinunterfällt. Und warum nicht einen Roboter am nächsten Baum lynchen? Oder anzünden? Oder in einer Regentonne ertränken?

    Und die Drohne kann man auch einfach abknallen. Oder mit einer eigenen Kampfdrohne vom Himmel holen. Und diese Drohne darf auch jeder mal steuern: Amazon-Roboter und Amazon-Drohnen abknallen als Computerspiel, mit der Besonderheit: Es ist echt.

    Amazon, der Job-Killer.

  • 01.06.2025 – Betriebssystem mit Ethischer Intelligenz

    Die Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz erfordern es, nun auch eine Künstliche Ethik zu entwickeln. Die Künstliche Ethik würde die Aktionen des Systems daraufhin überprüfen, ob sie ethisch vertretbar sind.

    Künstliche Intelligenz und Künstliche Ethik könnte und sollte man zusammen in ein „Betriebssystem mit Ethischer Intelligenz“ integrieren. Dann könnte man beispielsweise endlich seinen Kindern ein Smartphone an die Hand geben, ohne schlimme Dinge befürchten zu müssen.

    Dem Smartphone, das mit natürlicher Sprache programmierbar wäre, könnte man dann sagen: „Du bist jetzt das Smartphone von meinem Sohn Anton. Alle Aktionen, die du ausführst, sollen für ein 8-jähriges Kind geeignet sein.“

    Das System würde dann unpassende Darstellungen und dubiose Annäherungsversuche von zwielichtigen Gestalten, egal in welchen Apps, unterbinden.

    Für ein solches „Betriebssystem mit Ethischer Intelligenz“ gäbe es etliche Anwendungsmöglichkeiten. Man sollte es beispielsweise auch in Waffen einbauen. Rakete wird abgefeuert, als Ziel ein Krankenhaus. Rakete denkt: Krankenhaus? Kein militärisches Ziel, also zerstöre ich mich vorher selber.

    Technisch wäre das alles mittlerweile möglich. Warum hört man davon nichts? Der Bedarf danach ist offensichtlich längst vorhanden.

    Fediverse-Reaktionen
  • 31.05.2025 – Auf die Barrikaden!

    Vortrag gehört zum Thema, was Smartphones bei Kindern, Jugendlichen und Eltern anrichten. Lange Liste von gruseligen Dingen: Cyber-Grooming, Gewaltdarstellungen, politische Beeinflussung etc.

    Gesamteindruck: Das, was die Hersteller von Smartphones und Apps hier bislang anbieten, ist für Kinder, Jugendliche und Eltern eine einzige Zumutung. Den Spieß sollte man mal umdrehen. Deswegen formuliere ich hier mal die Requirements für ein geeignetes Gerät, ich nenne es einfach mal „Yupi“:
    Das Yupi soll in natürlicher Sprache programmierbar sein, zum Beispiel so:

    Nachdem man das Yupi ausgepackt kann, könnte man es programmieren, indem man sagt:

    „Liebes Yupi, du bist jetzt das Smartphone für meinen Sohn Anton. Anton ist 10 Jahre alt. Mit seinem Yupi soll Anton folgende Dinge machen können: Kommunizieren mit folgenden Personen: Eltern, Geschwister, Freunde aus der Schulklasse und vom Sportverein, Lehrer von seiner Schule. Wenn andere Personen Anton über sein Yupi kontaktieren wollen, müssen sie zunächst uns Eltern um Berechtigung fragen. Anton soll sein Yupi zwischen 7 Uhr morgens bis 20 Uhr abends nutzen können. Anton darf das Yupi für alle Dinge nutzen, die er für die Schule braucht. Auf dem Yupi dürfen nur Apps installiert werden, die sich an diese Bedingungen halten. Das Yupi darf nur Inhalte darstellen, die für sein Alter geeignet sind.“

    Anschließend erstellt das Yupi eine entsprechende Konfiguration. Jede App, die dann auf dem Yupi installiert wird, hält diese Konfiguration ein.

    Technisch dürfte das alles längst möglich sein. Was man dafür bräuchte, ist ein Kommunikationsprotokoll, mit dem man solche Konfigurationen aushandeln kann. Und natürlich sind die Big Player in der IT überhaupt nicht daran interessiert, so ein Protokoll zu entwickeln. Die wollen uns bloß weismachen, dass jede Kommunikation zwischen Anton und seiner Freundin Bertha unbedingt über einen zentralen Server in den USA laufen muss, und zwar wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen. Und sie werden alles tun, um uns weiszumachen, dass es auch unmöglich ist, das zu ändern.

    Doch, das kann man ändern und das sollte man ändern. Ich werde das ändern. Wir werden das ändern. Lasst uns das ändern! Auf die Barrikaden!

    Fediverse-Reaktionen
  • 17.04.2025 – Jacobin

    Bhaskar Sunkara ist Gründer von Jacobin und Catalyst: A Journal of Theory and Strategy.

    Jacobin gilt als zentrales Medium des US-amerikanischen Linken.

    Deutsche Ausgabe von Jacobin.

    Interview mit Bhaskar Sunkara in Der Freitag Nr. 15. 10. April 2025: „Ich halte nichts von linkem Alarmismus.“

    Interview mit dem Holocaust-Forscher Omer Bartov im Magazin Jacobin. 14. April 2025: „Es ist falsch, von einem Krieg zu sprechen“

    Buch von Omer Bartov: Genozid, Holocaust und Israel-Palästina

    Omer Bartov:

    „Das Wichtigste, was die deutsche Öffentlichkeit verstehen muss, ist, dass Kritik an den aktuellen politischen Maßnahmen Israels nicht anti-israelisch, nicht anti-zionistisch und sicherlich nicht antisemitisch ist.“

  • 08.04.2025 – Ein Buch und ein Link für die Zukunft

    Ein Buch für die Zukunft

    Florence Gaub: Zukunft. Eine Bedienungsanleitung.

    Ein Link für die Zukunft

    https://european-alternatives.eu
    Die Website verzeichnet europäische Alternativen zu den bislang vorwiegend US-amerikanischen IT-Diensten.

  • 05.04.2025 – Hölle und Paradies

    Beim Lesen von Czesław Miłosz „Verführtes Denken“, Seite 208:

    „Wer eine Millionenstadt in Schutt und Asche gesehen hat, kilometerlange „Straßen“, in denen keine Spur von Leben erhalten geblieben ist, keine Katze, nicht einmal ein herrenloser Hund, der konnte nur mit Ironie an die Beschreibungen der „Großstadthölle“ denken, wie sie bei den modernen Dichtern zu finden sind – in Wirklichkeit Beschreibungen der Hölle in ihrer eigenen Seele. Das wahre „Unfruchbare Land“ ist viel schrecklicher als das erdachte.“

    Mir fallen die Bilder aus dem zerstörten Gaza-Streifen ein, endlose Straßen voller Trümmer.

    Die Balkontür steht offen. Von der Baustelle dringen Stimmen. Ich gehe auf den Balkon und blicke nach unten, sehe die freigelegten Rohre in der Straße. Zwei Bauarbeiter stehen nebeneinander, blicken in die offene Baugrube und diskutieren miteinander. Der eine zeigt auf die freigelegten Rohre und sagt mit einem fremdländischen Akzent in der Stimme zum anderen: „Hier muss dieses T-Stück rein.“

    Ich begreife, dass ich im Paradies lebe.

  • 31.03.2025 – Die Zukunft erfinden

    Die Zukunft erfinden? Haben viele andere Menschen vor uns auch schon versucht.

    Mal gucken, was die sich früher so gedacht haben, was dabei herausgekommen ist, warum sie gescheitert sind oder auch nicht.

    Vielleicht findet man etwas, wo man sagen: Ah, so könnten wir das auch machen. Oder: Wenn es so und so läuft, dann sollten wir diesen Weg nicht weitergehen.

    Aus Czesław Miłosz „Verführtes Denken“ der Hinweis auf das Buch „Unersättlichkeit“, erschienen 1932 in Warschau, von Stanisław Ignacy Witkiewicz Seite 16ff.

    Bücher von Witkiewicz bei der Edition Piper.

  • 30.03.2025 – Verführtes Denken

    Hitler-Stalin-Pakt

    Trump-Putin-Pakt


    Czesław Miłosz: Verführtes Denken. Auf deutsch zuerst 1953 erschienen. Vergriffen (Unsäglich. Das ist das zu Recht berühmteste Buch dieses Literaturnobelpreisträgers).

    Selbst antiquarisch nur vereinzelt zu hohen Preisen verfügbar.

    In dem Buch werden unter anderem vier Schriftsteller porträtiert:

    Wer keine Vorstellung von einer erstrebenswerten Zukunft hat, kann den Kampf um die Zukunft nicht gewinnen. Genau dieses Problem treibt in Czesław Miłoszs Buch „Verführtes Denken“ die Person Beta um. Daraus ein Zitat, Seite 115 in der Augabe von 1953:

    Wenn Beta seine Kameraden betrachtete, mußte er ein sarkastisches Lächeln verbeißen. Ihre patriotische Begeisterung für den Kampf mit den Deutschen kam ihm reichlich irrational vor. Kämpfen – freilich, aber wofür? Niemand unter der Jugend glaubte an die Demokratie. … Ihre Denkoperationen waren nebelhaft. Das polnische Volk wurde vom deutschen Volk unterdrückt, also mußte man kämpfen. Wenn Beta einwarf, daß dies nur heiße, dem deutschen Nationalismus den polnischen Nationalismus entgegenzustellen, zuckten seine Kameraden die Schultern. Beta versuchte, sie in die Enge zu treiben, indem er fragte, welche Werte sie denn zu verteidigen gedächten und auf welchen Grundsätzen das künftige Europa aufgebaut werden solle. Er erhielt keine befriedigende Antwort. Das war der Kern des Dunkels: Nicht nur keine Hoffnung auf Befreiung, sondern auch keine Vorstellung von der Zukunft. Kampf um des Kampfes willen.