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17.04.2025 – Jacobin
Bhaskar Sunkara ist Gründer von Jacobin und Catalyst: A Journal of Theory and Strategy.
Jacobin gilt als zentrales Medium des US-amerikanischen Linken.
Interview mit dem Holocaust-Forscher Omer Bartov im Magazin Jacobin. 14. April 2025: „Es ist falsch, von einem Krieg zu sprechen“
Buch von Omer Bartov: Genozid, Holocaust und Israel-Palästina
Omer Bartov:
„Das Wichtigste, was die deutsche Öffentlichkeit verstehen muss, ist, dass Kritik an den aktuellen politischen Maßnahmen Israels nicht anti-israelisch, nicht anti-zionistisch und sicherlich nicht antisemitisch ist.“
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08.04.2025 – Ein Buch und ein Link für die Zukunft
Ein Buch für die Zukunft
Florence Gaub: Zukunft. Eine Bedienungsanleitung.
Ein Link für die Zukunft
https://european-alternatives.eu
Die Website verzeichnet europäische Alternativen zu den bislang vorwiegend US-amerikanischen IT-Diensten. -
05.04.2025 – Hölle und Paradies
Beim Lesen von Czesław Miłosz „Verführtes Denken“, Seite 208:
„Wer eine Millionenstadt in Schutt und Asche gesehen hat, kilometerlange „Straßen“, in denen keine Spur von Leben erhalten geblieben ist, keine Katze, nicht einmal ein herrenloser Hund, der konnte nur mit Ironie an die Beschreibungen der „Großstadthölle“ denken, wie sie bei den modernen Dichtern zu finden sind – in Wirklichkeit Beschreibungen der Hölle in ihrer eigenen Seele. Das wahre „Unfruchbare Land“ ist viel schrecklicher als das erdachte.“
Mir fallen die Bilder aus dem zerstörten Gaza-Streifen ein, endlose Straßen voller Trümmer.
Die Balkontür steht offen. Von der Baustelle dringen Stimmen. Ich gehe auf den Balkon und blicke nach unten, sehe die freigelegten Rohre in der Straße. Zwei Bauarbeiter stehen nebeneinander, blicken in die offene Baugrube und diskutieren miteinander. Der eine zeigt auf die freigelegten Rohre und sagt mit einem fremdländischen Akzent in der Stimme zum anderen: „Hier muss dieses T-Stück rein.“
Ich begreife, dass ich im Paradies lebe.
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31.03.2025 – Die Zukunft erfinden
Die Zukunft erfinden? Haben viele andere Menschen vor uns auch schon versucht.
Mal gucken, was die sich früher so gedacht haben, was dabei herausgekommen ist, warum sie gescheitert sind oder auch nicht.
Vielleicht findet man etwas, wo man sagen: Ah, so könnten wir das auch machen. Oder: Wenn es so und so läuft, dann sollten wir diesen Weg nicht weitergehen.
Aus Czesław Miłosz „Verführtes Denken“ der Hinweis auf das Buch „Unersättlichkeit“, erschienen 1932 in Warschau, von Stanisław Ignacy Witkiewicz Seite 16ff.
Bücher von Witkiewicz bei der Edition Piper.
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30.03.2025 – Verführtes Denken
Hitler-Stalin-Pakt
Trump-Putin-Pakt
Czesław Miłosz: Verführtes Denken. Auf deutsch zuerst 1953 erschienen. Vergriffen (Unsäglich. Das ist das zu Recht berühmteste Buch dieses Literaturnobelpreisträgers).
Selbst antiquarisch nur vereinzelt zu hohen Preisen verfügbar.
In dem Buch werden unter anderem vier Schriftsteller porträtiert:
- Alpha: Jerzy Andrzejewski
- Beta: Tadeusz Borowski
- Gamma: Jerzy Putrament
- Delta: Konstanty Ildefons Gałczyński
Wer keine Vorstellung von einer erstrebenswerten Zukunft hat, kann den Kampf um die Zukunft nicht gewinnen. Genau dieses Problem treibt in Czesław Miłoszs Buch „Verführtes Denken“ die Person Beta um. Daraus ein Zitat, Seite 115 in der Augabe von 1953:
Wenn Beta seine Kameraden betrachtete, mußte er ein sarkastisches Lächeln verbeißen. Ihre patriotische Begeisterung für den Kampf mit den Deutschen kam ihm reichlich irrational vor. Kämpfen – freilich, aber wofür? Niemand unter der Jugend glaubte an die Demokratie. … Ihre Denkoperationen waren nebelhaft. Das polnische Volk wurde vom deutschen Volk unterdrückt, also mußte man kämpfen. Wenn Beta einwarf, daß dies nur heiße, dem deutschen Nationalismus den polnischen Nationalismus entgegenzustellen, zuckten seine Kameraden die Schultern. Beta versuchte, sie in die Enge zu treiben, indem er fragte, welche Werte sie denn zu verteidigen gedächten und auf welchen Grundsätzen das künftige Europa aufgebaut werden solle. Er erhielt keine befriedigende Antwort. Das war der Kern des Dunkels: Nicht nur keine Hoffnung auf Befreiung, sondern auch keine Vorstellung von der Zukunft. Kampf um des Kampfes willen.